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ISO/PAS 45005 – Neue globale Richtlinien für sicheres Arbeiten während COVID-19

Frau desinfiziert sich ihre Hände

ISO/PAS 45005 – Neuer Arbeitschutzleitfaden

Der Takt für Änderungen im Arbeitsschutz ist derzeit besonders hoch: SARS-CoV-2 hält Unternehmen aller Branchen und Größen auf Trab. Neue Mutationen mit höherem Gefährdungspotentialerweiterte Vorschriften und notwendige Maßnahmen erfordern von Arbeitgebern große Flexibilität. Der neue branchenübergreifende Leitfaden (Publicly Available Specification) ISO/PAS 45005 soll v.a. bei Planung und Umsetzung erforderlicher Maßnahmen unterstützen. Er gilt nicht nur für die aktuelle Pandemie, sondern kann auf lange Sicht auch Ausfallzeiten aufgrund von anderen Infektionskrankheiten wie Erkältungen, Grippe oder Magen-Darm-Beschwerden reduzieren. Eine systematische Vorgehensweise lohnt sich also auch langfristig. 

 

ISO/PAS 45005: Struktur und Inhalte 

ISO/PAS 45005 “Occupational health and safety management – General guidelines for safe working during the COVID-19 pandemic” (Leitfaden für sicheres Arbeiten in der Covid-19-Pandemie) wurde im Dezember 2020 veröffentlicht, zunächst nur in englischer Sprache. Der Leitfaden basiert auf der „BSI Safe Working Guidance“ (Anleitung zum sicheren Arbeiten) vom Mai 2020 

Die neue Richtlinie ist nicht nach der High Level Structure (HLS) gegliedert, wie dies für die Managementnormen ISO 9001, ISO 14001, ISO 45001 und ISO 50001 typisch ist. In 14 Kapiteln sowie zwei Anhängen liefert sie praktische Hinweise, um geeignete Maßnahmen im Unternehmen zu planen, durchzuführen und zu überprüfen. Unternehmen sollen so befähigt werden, schnell und flexibel auf sich verändernde Situationen zu reagieren und den Gesundheitsschutz zu verbessern. Der Leitfaden erleichtert das Koordinieren von Ressourcen und Maßnahmen und beruht auf einem risikobasierten Ansatz. 

 

Wer kann den Leitfaden nutzen 

Der internationale Leitfaden ist für Unternehmen aller Branchen und Größen geeignet. Für Organisationen, die bereits ein Arbeitsschutzmanagementsystem nach ISO 45001 eingerichtet haben, ist die Umsetzung besonders einfach. Aber auch bestehende Managementsysteme für Qualität und Umwelt können entsprechend des neuen Leitfadens ergänzt werden.  

Und die Richtlinie ist für Unternehmen, die während der gesamten Pandemie in Betrieb sind ebenso geeignet wie für Betriebe, die nach einer vollständigen oder teilweisen Schließung wieder öffnen oder als Neugründung starten. 

So geht`s 

Der PDCA-Zyklus ist zentrales Element von Managementsystemen nach ISO-Standard, ISO/PAS 45005 kann mit geringem Aufwand integriert werden (entsprechende Kapitel in Klammern): 

  • Plan: Planen für sicheres Arbeiten (Kap. 4 bis 8) 
  • Do: Geplante Maßnahmen umsetzen (Kap. 9 bis 12) 
  • Check: Wirksamkeit der Maßnahmen überprüfen (Kap. 13 „Bewertung der Leistung) 
  • Act: Mögliche Schwachstellen identifizieren und Lösungen finden (Kap. 14 „Fortlaufende Verbesserung“) 

Unternehmen können so auf sich schnell verändernde Situationen reagieren, das macht sie flexiblerUnd eine systematische Vorgehensweise schafft Vertrauen: Behörden können überzeugt werden, dass der laufende Betrieb die öffentliche Gesundheit nicht gefährdetMitarbeiter können sich darauf verlassen, dass sie sicher arbeiten und gesund bleiben und Kunden haben die Gewissheit, dass keine Lieferausfälle drohen 

 

Zertifizierung und Remote-Audits 

Eine Zertifizierung nach ISO/PAS 45005 ist möglich und zeigt, dass die Gesundheit der Beschäftigten, Kunden und Lieferanten auch während einer Pandemie gewährleistet wird. Dabei sind Remote-Audits grundsätzlich möglich.

 

Den Leitfaden können Sie auf der ISO.ORG-Seite einsehen. Sprechen Sie uns an. Weitere Informationen auch in unserem Newsletter. 

 

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